Trophäenschilder: Ein Lebensvorrat an Geweih- und Gehörnbrettchen kostet im Handel einige hundert Euro. Wo es günstiger geht? Im Wald. Wie? Mit der Motorsäge.
Nicht nur für Jungjäger ist es interessant, selbst Geweihschilder herzustellen. Es geht schnell und ist äußerst günstig. In nur ein bis zwei Stunden lässt sich ein großes Depot anlegen. Zur Herstellung der Schilder eignen sich fast alle Holzarten. Problematisch sind jedoch Eiche und Buche, die bei falscher Lagerung schnell grobe Risse zeigen. Sehr junge Hölzer arbeiten recht stark. Wenig Probleme bereiten hingegen Birke und Roterle. Sehr schöne farbige Bretter lassen sich aus Obstbäumen (Pflaume, Kirsche) und der Akazie herstellen. Die Eiche kann mitunter einen dunkel abgesetzten Kern haben. Aber auch Nadelhölzer,wie Lärche, Douglasie und ältere Kiefern, haben kräftige mehrfarbige Oberflächen. Buche, Hainbuche, Pappel, Birke, Erle, Fichte und Tanne bieten ein farbiges Dekor. Ich persönlich bevorzuge Birke und Roterle. Sehr dekorativ ist die weiße Rinde aus den oberen Stammteilen, aber auch die sehr grobe Rinde im Stammfußbereich der Birke. Die Roterle zeigt eine sehr schöne rötlich gefärbte Schnittfläche.
Die stets gefüllte Vorratskammer für das Material der Naturschilder ist das eigene, mit Erlaubnis vielleicht auch fremde Revier. Hölzer aus dem Wintereinschlag, also während der Saft ruhe, sind sehr viel besser geeignet als Hölzer aus der Hauptvegetationszeit. Sommerhölzer haben einen hohen Wassergehalt und neigen deshalb sehr viel schneller zu groben Rissen. Starke Kronen von älteren Laubhölzern sind äußerst ergiebig für das Einschneiden von Rohlingen in jeglicher Größe. Da das Holz nur Brennholzqualität hat, ist es zudem sehr preiswert.
Schnitttechnik
Für das Zuschneiden der Schilder gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste und schnellste ist der Schnitt mit der Motorsäge. Mit Zollstock, Schablone und „Waldmoped“ bestückt, geht man in den Kronenbereich und sucht sich passende Durchmesserbereiche aus. Zunächst wird das zu bearbeitende Stück „entlastet“, indem man den oberen Astbereich abtrennt. Mit Hilfe der Schablone (angeschrägtes längliches Brett) wird der gewünschte Winkel (32–35 Grad) angelegt und Scheibe für Scheibe abgetrennt.
Trophäen (Mitte), Metallplatte für schwere Trophäen (rechts)
Auf einen Blick
Rotwild kurze Nase:
Breite: 24—26 cm, Höhe: 41—43cm, Stärke: 2,5 cm
Damwild kurze Nase:
Breite: 16—17 cm, Höhe: 30—32 cm, Stärke: 2,5 cm
Rehwild kurze Nase:
Breite: 11—12 cm, Höhe: 22—24 cm, Stärke: 2 cm
Keilerwaffen:
Durchmesser alte Keiler: bis 24 cm, junge Keiler:19—20 cm, Dicke: 1—1,5 cm