Vier Arten von Stinkmardern gibt es bei uns.
Die kleinen: Hermelin und Mauswiesel, die großen: Iltis und Mink. Wie werden sie bejagt?
Will man in Niederwildrevieren Fasanen, Rebhühner, Hasen und Kaninchen in bejagbaren Besätzen erhalten, geht es ohne intensive Raubwildbejagung nicht. Neben Fuchs und Marder stellt der Niederwildjäger intensiv den Rabenkrähen und Elstern nach (Länderverordnungen beachten!). Bei den jagdlich relevanten Greifvogelarten Hühnerhabicht, Mäuse- und Raufußbussard sind uns die Hände gebunden: ganzjährige Schonzeit! Aber die beiden Wieselarten, sowie Iltis und Mink – der Fremdling aus Nordamerika – dürfen fast überall in Deutschland mit Falle und Waffe bejagt werden. Der Mink kommt allerdings vorwiegend in den östlichen Bundesländern vor mit Ausbreitungstendenz nach Westen. Er unterliegt nicht in allen Bundesländern dem Jagdrecht. Das Mauswiesel ist teilweise ganzjährig geschont. Also: Grundsätzlich die aktuellen Landesverordnungen beachten!
Stellt man den Stinkmardern – wegen ihrer stark „duftenden“ Drüsen heißen sie so – nicht mit der Falle nach, wird es bei Zufallsbeute bleiben. Den einen oder anderen Ratz (Iltis) erbeutet man beim winterlichen Ansitz am Luderplatz. Auch der Einsatz der Kaninchenklage – die Lapuze gehören zu seiner Lieblingsbeute – bringt manchmal Erfolg. Ebenso Mäuseln und Vogelangstgeschrei. Doch wer wirklich Strecke machen will, muss mit Fallen jagen, bei den genannten Wildarten hauptsächlich mit Kasten- und Wippbrettfallen. Dazu soll (in etlichen Bundesländern muss) der (Jung-) Jäger einen Fallenlehrgang absolvieren. Dort lernt er die Ländervorschriften genau kennen und natürlich den praktischen Bau und Einsatz des Fanggerätes.
Wann, wo, wie?
Die Jagdzeit für die beiden Wieselarten beginnt in fast allen Bundesländern am 1. August und endet am 28. Februar. Man sollte sofort zu Beginn der Jagdzeit die Fallen einbauen. Im Herbst und Winter sind die Fangergebnisse bescheiden. „Die Wiesel laufen einfach schlechter“, wie der Fangjäger sagt. Um unnötige Wege bei der Fallenkontrolle zu vermeiden, sollte man sie lokal konzentriert einsetzen. Man baut also beispielsweise seine 20 Wippbrettfallen in einem Revierteil von 100 maximal 200 Hektar ein. Nach drei bis vier Wochen wechselt man mit allen 20 Fallen in den nächsten Revierteil. Der Einbau ist denkbar einfach in Wegdurchlässen, Ackerfurchen, Stein- und Strohhaufen. Kurze glatte Fangsteige („Glatter Gang, glatter Fang“) und Zwangspässe erhöhen den Fangerfolg. Für Iltis und Mink verwendet man kleine Kastenfallen und größere Wippbrettfallen. Revieroberjäger Thomas Berner, LJV Lehr- und Forschungsrevier in Rheinberg, empfiehlt für den Wieselfang den Einsatz größerer Wippbrettfallen (80x10x17 cm), die aus den Werkstätten Haus Hall kommen. Ratten und Iltisse fangen sich so häufiger.
Das Wort „Trophäen“ klingt hier etwas pompös, aber die Winterbälge – ab Mitte November sind sie reif – vom Iltis ergeben zünftige Wintermützen und praktische Muffs. Auf Treibjagden macht man damit immer Eindruck. Auch die Allerliebste freut sich natürlich über „selbstgefangenes Rauchwerk“ … und es stammt nicht aus Käfighaltung. Das Hermelin im weißen Winterkleid ist eine besonders rare Beute. Wer es nicht präparieren lassen möchte, sollte es zumindest zumindest streifen und gerben lassen. Hermelinmäntel waren nicht ohne Grund die Kleidung der Könige. Im Sommer gefangene große und kleine Wiesel bitte nicht in die nächste Hecke werfen. Der Präparator freut sich darüber und macht beim nächsten Auftrag vielleicht einen Sonderpreis. Als eifriger und interessierter „Nachwuchstrapper“ legt man sich natürlich auch eine Schädelsammlung an, vom Mauswiesel bis zum Dachs.