Auf flüchtige Sauen

flüchtige Sauen

Wenn’s drauf ankommt AUF FLÜCHTIGE SAUEN
Schießen oder ziehen lassen? Bei Sautreiben
muss es schnell gehen. Wie Sie sich im
entscheidenden Moment richtig verhalten,
veranschaulicht Peter Schmitt.

Die Drückjagdsaison ist in vollem Gange, die Zeit des Sauenkreisens steht bevor. Das wochenlange Warten hat ein Ende, wenn der große Tag gekommen ist oder das lang ersehnte „Sauen fest!“ aus dem Telefonhörer schallt.
Dann aber wartet man wieder, nämlich auf seinem Schützenstand. Es müsste ja nicht gleich der Lebenskeiler sein, ein Frischling oder zumindest ein Fuchs könnte einem doch den Gefallen tun und den Stand passieren. Noch beim jagdlichen Tagträumen sind sie auf einmal da. Sauen! Etliche Gedanken schießen gleichzeitig durch den Kopf: Welches Stück passt? Wo ist noch einmal der Nachbarschütze und das orangene Ausrufezeichen, in dessen Richtung kein Kugelfang vorhanden ist?
Im Vorfeld jeder Gesellschaftsjagd wird viel geplant, gearbeitet und organisiert. Dieser Aufwand soll sich lohnen und Strecke gemacht werden. Aber nicht um jeden Preis. Wie Chancen genutzt und brenzliche Situationen vermieden werden können, zeigen die nachfolgenden Szenen aus dem Jagdbetrieb.
flüchtige Sauen
Schwarzkittel erscheinen sichernd am Dickungsrand. Jetzt nicht bewegen, sonst legen sie den Rückwärtsgang ein.
Erst wenn sie weiterziehen, wird angeschlagen.
Eine Sau hinter einer Schneewehe: Unklar ist, ob geringe Frischlinge folgen. Vorerst den Finger gerade lassen und auf eine bessere (Ansprech-)Möglichkeit warten.
Die gemischte Rotte überfällt die Wiese genau zwischen den Jägern. Egal, wie verlockend die
Situation erscheint, jetzt darf auf keinen Fall abgedrückt werden. Erst schießen,
wenn die Sauen deutlich die Schützenreihe passiert haben.
Bache und Frischling überfallen die Schneise im Paket.
Hier muss der Finger gerade bleiben. Geschosssplitter würden das
hintere Stück mit Sicherheit verletzen.
In diesem steinigen Gelände einen Schuss auf die Sau abzugeben,
würde den dicht folgenden Hund gefährden.
Sondert sich ein Stück von der Rotte ab, ist es meist krank – in diesem Fall ein Frischling mit Tiefschuss (roter Kreis). Jetzt gilt es, die Sau so lange zu beschießen,
bis sie liegt – wenn es sein muss auch spitz von hinten.
Abgesehen vom fehlenden Kugelfang, verbietet sich ein Schuss auf asphaltierte Wege.
Unberechenbare Abpraller können die Folge sein. In solchen Situationen muss die
Schussabgabe vor oder nach dem Überfallen der Straße erfolgen.
Zwei Bilder, eine Rotte: Zuerst trollen zwei einzelne Sauen auf den Schützen zu.
Hätte dieser sofort Dampf gemacht, hätte er eine Straftat begangen – die gestreiften Frischlinge
konnten den Bachen nicht schnell genug folgen.
Die Wachtelhunde haben eine kranke Sau gepackt. Auch wenn das Klagen des Schwarzkittels unter die Haut geht, ist die Schussabgabe in dieser Situation zu gefährlich. Fangschüsse vor Hunden werden generell nur von deren Führern abgegeben!
Auch der Lebenskeiler rechtfertigt keinen Schuss ohne
Kugelfang und somit das Leben der Mitjäger aufs Spiel zu setzen.
Auch ein Fuchs vor vermeintlich sicherem Kugelfang bleibt unbeschossen, wenn die Schussrichtung als Gefahrenbereich markiert ist. Den weiteren Weg des Fuchses sollte sich der Jäger einprägen. Häufig folgen Sauen auf dem gleichen Wechsel.
Wurde die Chance verpasst und die Sauen verschlafen,
sollte man es darauf beruhen lassen. Wer aus Frust gesunde
Sauen von spitz hinten beschießt, handelt unwaidmännisch.

Dieser Artikel wurde uns von der Zeitschrift WILD UND HUND mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.

Mehr zum Thema Schwarzwild findet Ihr hier.

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