Gut gebaut ist halb gejagt!
Wenn Sie im Winter ordentlich Strecke unter den Fรผchsen machen wollen, sollten Sie jetzt schon den ein oder anderen Kunstbau anlegen. Was Sie dabei beachten mรผssen, erklรคrt THORE WOLF.
Bevor man Kunstbaue ins Revier bringt, sollte man sich fragen, ob sie dort รผberhaupt nรถtig sind und vor allem, ob man sie regelmรครig bejagen kann! Denn leider gibt es immer noch zahlreiche Jรคger,
die das Anlegen von Kunstbauen als reines โWohnungsbauprogrammโ betreiben. Einmal eingebaut, wird โdie Hรถhleโ vielleicht anfangs ein- bis zweimal bejagt und dann dem Verwildern รผberlassen. Gerade im gepflegten Niederwildrevier hat eine solche Einstellung aber nichts zu suchen. Sind Kunstbaue vorhanden, mรผssen sie auch genutzt werden. Nicht nur durch den Fuchs, sondern vor allem durch den Jรคger. Ob der Kunstbau in Feld oder Wald gehรถrt, ist Geschmackssache. Gewiss lรคsst er sich im Feld unkomplizierter einbauen und bietet besseres Schussfeld. Ob der Kunstbau im Wald angelegt wird, hรคngt in erster Linie vom Standort ab. Ist im betreffenden Waldstรผck ein Naturbau vorhanden, eruฬbrigt sich ein kรผnstlicher Bau in dessen ummittelbarer Nรคhe. Zunรคchst mรผssen auch die Eigentumsverhรคltnisse des Grundstรผcks geklรคrt werden. Nicht jeder gestattet die Anlage eines Kunstbaues auf seinem Land. Ein Blick in den Grundbuchauszug und Gesprรคche mit dem jeweiligen Besitzer vermeiden spรคtere Konflikte. Eventuell stellt sich der Landwirt sogar mit seinem Minibagger oder Frontlader als Helfer beim Einbau zur Verfรผgung. Entscheidend fรผr die Wahl des Standorts sind darรผber hinaus die topografischen Gegebenheiten: Der Bau muss immer trocken und zugfrei liegen. Dies bedeutet beispielsweise, dass der Rรถhreneingang nicht direkt im Wind liegen darf. Ebenso sollte auch beachtet werden, welche Fluchtrichtung der Fuchs annehmen kรถnnte. Befindet sich die Ausfahrt des Baues etwa in Nรคhe einer Hecke, nimmt der flรผchtende Rotrock diese Deckung mit groรer Wahrscheinlichkeit an. Ebenso verhรคlt es sich bei Grรคben. Der Kunstbau muss also auch den รถrtlichen Gegebenheiten strategisch angepasst werden. Dabei gilt stets: Sicht vor Deckung! Doch man sollte auch an Reineke selbst denken. gerne schliefen Fรผchse im Sichtschutz von Dรคmmen, Grรคben oder Bรผschen ein. Schlieรlich soll der Bau dem Fuchs โgefallenโ, nicht dem Jรคger. Die Einfahrt des Baues muss mรถglichst Richtung Sรผdosten zeigen. Dies macht den Bau einerseits fรผr den Fuchs attraktiver, weil die wรคrmende Vormittags- und Mittagssonne auf den Baueingang scheint. Andererseits weht in unseren Breiten der Wind meist aus Westen. Die Rรถhre ist somit nicht der Hauptwindrichtung ausgesetzt.
Kondenswasser, das den Kessel von innen feucht werden lรคsst. Diese Feuchte wird vom Sand aufgesaugt und lรคuft durch kleine รffnungen im Kesselboden ab. Eine stabile Bodenplatte verhindert, dass sich Fuchs oder Dachs durchgraben. Natรผrlich muss auch nach oben der Kessel mit einer dichten Deckelplatte verschlossen werden.
Entwรคsserungsrohren und nimmt sie oft schneller an als Kunststoffrรถhren. Der Eingangsbereich der Rรถhre sollte ebenfalls mรถglichst der Natur angepasst werden. Bei Naturbauen fรคllt auf, dass sich vor jeder Hauptrรถhre ein kleiner Liegeplatz befindet, auf dem sich die Rotrรถcke bei sonnigem Wetter zusammenrollen und ihren Balg trocknen. Eine solche Liegeflรคche darf beim Kustbau ebenfalls nicht fehlen. Hierzu wird ein halber Quadratmeter mรถglichst eben abgegraben und mit einer mehrere Zentimeter starken hellen Sandschicht abgedeckt. Nach einigen Wochen Stehzeit sollte der Kessel auf jeden Fall einmal geรถffnet werden, um etwaige Mรคngel wie eingedrungenes Wasser festzustellen. Ist der Bau auch nach mehreren Regentagen noch trocken, wird sich die Mรผhe des Einbaus schon im nรคchsten Winter bezahlt machen.