Anstellen bei der Baujagd

Anstellen bei der Baujagd

Das Anstellen entscheidet oft รผber den Erfolg einer Baujagd. GORCH-PETER NOLTE gibt Ihnen Tipps, was Sie beim Postieren der Schuฬˆtzen beachten muฬˆssen.

Kunstbaue kรถnnen in der Regel mit zwei Jรคgern bejagt werden. An grรถรŸeren Naturbauen ist es jedoch oft erforderlich, mehrere Schรผtzen weit zu verteilen. Zu viele Jรคger, die zu eng abgestellt werden, schmรคlern den Erfolg einer solchen Jagd. Besonders bei groรŸflรคchigen Burgen muss in weitem Abstand und strategisch sinnvoll abgestellt werden. Die Anzahl der Schรผtzen richtet sich dabei nach der Zahl der Rรถhren, sollte aber sechs bis acht Personen nicht uฬˆberschreiten. Daruฬˆber hinaus muฬˆssen Wechsel, Pรคsse und Deckungsbereiche im Umfeld des Baues mit Jรคgern besetzt werden. Gerne nimmt der springende Fuchs die nรคchste Deckung an.

Deshalb sollten Buschreihen, bewachsene Bรถschungen, Weinbergsmauern,  Zรคune und Grรคben ebenfalls abgestellt werden. Die Schรผtzen werden bevorzugt an verdeckten Standplรคtzen postiert. Dabei gilt stets der Grundsatz: Sicht vor Deckung! Dies erleichtert auch die Kommunikation der Schรผtzen per Handzeichen untereinander. Im Vorfeld sollte die Bedeutung diverser Handzeichen unterein ander geklรคrt werden. Anstellen und Angehen mรผssen leise und in aller Ruhe von Statten gehen. Hektik und unnรถtige Gerรคusche โ€“ zum Beispiel das Klicken der sich schlieรŸenden Flinte am Bau โ€“ verderben
den Erfolg. Bereits in weiter Entfernung sollten die Schรผtzen eingewiesen und die Flinten geladen werden. Je nach Gelรคndeverhรคltnissen empfiehlt es sich, den Bereich des Baues von verschiedenen Richtungen aus anzugehen. Dabei ist immer auf die Windrichtung zu achten und gegen den Wind anzupirschen. Die jeweilige Windrichtung muss auch bei der Standortwahl der Schรผtzen berรผcksichtigt werden. Niemals darf ihre Wittrung in die Rรถhre getragen werden. Angelegte und freigehaltene Pirschsteige erleichtern das lautlose Angehen, eine Skizze oder ein Plan, in dem die Schรผtzenstรคnde eingetragen sind, erleichtert das Einweisen und Anstellen revierfremder Jรคger. Am Bau selbst muss absolute Ruhe herrschen. Dies gilt auch fรผr Vorstehhunde, die als eventuelle โ€žAbfangjรคgerโ€œ mit zum Bau gefรผhrt werden. Hunde und Jรคger ohne Standruhe gefรคhrden den Jagderfolg und unter Umstรคnden die Gesundheit des eingeschlieften Erdhundes. Fรผr die Schรผtzen bedeutet dies, dass jegliche Gerรคusche wie Husten, Schnรคuzen, aber auch โ€žauf der Stelle umherlaufenโ€œ zu unterlassen sind. Besonders bei Frost wird der Trittschall gut รผbertragen und warnt Reineke.

Es kann vorkommen, dass ein dadurch gewarnter, gefehlter oder unbeschossener Rotrock in die nรคchstgelegene Burg flรผchtet. Befindet sich ein Bau in unmittelbarer Nachbarschaft von wenigen hundert Metern, sollte auch dort unbedingt ein โ€žEmpfangskomiteeโ€œ bereitstehen. Dieser Schรผtze wird als erster abgestellt und nach der Jagd als letzter abgeholt. Hรคufig schlieft der angesetzte Hund nicht ein, sondern verschwindet laut auf der Spur des zuvor geflรผchteten Fuchses in der nรคchsten Dickung. Dies ist ein untrรผgliches Zeichen fรผr fehlerhaftes Anstellen oder Angehen. Bei mehr als drei Schรผtzen ist die Baujagd rechtlich im Sinne der Unfallverhรผtungsvorschrift (UVV) Jagd als Gesellschaftsjagd zu werten. Dies bedeutet, dass auf jeden Fall ein Jagdleiter zu bestimmen ist, der die Verantwortung trรคgt. In der Regel ist das der Hundefรผhrer oder eine revierkundige Person. Der Jagdleiter weist die Schรผtzen auf die allgemeinen Sicherheitsvorschriften hin und erlรคutert ihnen Schuss- und Gefahrenbereiche. Die Schรผtzen mรผssen die Rรถhre immer gut im Auge behalten und dรผrfen ihren Stand nicht verlassen, bevor sie nicht vom Jagdleiter oder Hundefรผhrer abgerufen oder abgeholt werden. Direkt an den Bau, beziehungsweise an die Rรถhren, gehen nur der Hundefรผhrer und eventuell ein revierkundiger Jรคger.

In jedem Fall bestimmt der Hundefรผhrer den Ablauf der Jagd vor Ort. Er prรผft den Bau und entscheidet รผber den Einsatz seiner Hunde. Kriterien seiner Entscheidung kรถnnen die Lage des Baues (in StraรŸennรคhe), aber auch die Beschaffenheit (beispielsweise Felsenbau oder FlieรŸsand) oder auch das Raubwild selbst sein, wenn er zum Beispiel seine Hunde nicht an den Dachs lassen will. Sollte der Fuchs nicht springen, muss gegraben werden. Auch dabei bleibt jeder Schuฬˆtze an seinem Platz und folgt den Anweisungen des Hundefรผhrers beziehungsweise Jagdleiters.

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