Das Anstellen entscheidet oft über den Erfolg einer Baujagd. GORCH-PETER NOLTE gibt Ihnen Tipps, was Sie beim Postieren der Schützen beachten müssen.
Deshalb sollten Buschreihen, bewachsene Böschungen, Weinbergsmauern, Zäune und Gräben ebenfalls abgestellt werden. Die Schützen werden bevorzugt an verdeckten Standplätzen postiert. Dabei gilt stets der Grundsatz: Sicht vor Deckung! Dies erleichtert auch die Kommunikation der Schützen per Handzeichen untereinander. Im Vorfeld sollte die Bedeutung diverser Handzeichen unterein ander geklärt werden. Anstellen und Angehen müssen leise und in aller Ruhe von Statten gehen. Hektik und unnötige Geräusche – zum Beispiel das Klicken der sich schließenden Flinte am Bau – verderben
den Erfolg. Bereits in weiter Entfernung sollten die Schützen eingewiesen und die Flinten geladen werden. Je nach Geländeverhältnissen empfiehlt es sich, den Bereich des Baues von verschiedenen Richtungen aus anzugehen. Dabei ist immer auf die Windrichtung zu achten und gegen den Wind anzupirschen. Die jeweilige Windrichtung muss auch bei der Standortwahl der Schützen berücksichtigt werden. Niemals darf ihre Wittrung in die Röhre getragen werden. Angelegte und freigehaltene Pirschsteige erleichtern das lautlose Angehen, eine Skizze oder ein Plan, in dem die Schützenstände eingetragen sind, erleichtert das Einweisen und Anstellen revierfremder Jäger. Am Bau selbst muss absolute Ruhe herrschen. Dies gilt auch für Vorstehhunde, die als eventuelle „Abfangjäger“ mit zum Bau geführt werden. Hunde und Jäger ohne Standruhe gefährden den Jagderfolg und unter Umständen die Gesundheit des eingeschlieften Erdhundes. Für die Schützen bedeutet dies, dass jegliche Geräusche wie Husten, Schnäuzen, aber auch „auf der Stelle umherlaufen“ zu unterlassen sind. Besonders bei Frost wird der Trittschall gut übertragen und warnt Reineke.
In jedem Fall bestimmt der Hundeführer den Ablauf der Jagd vor Ort. Er prüft den Bau und entscheidet über den Einsatz seiner Hunde. Kriterien seiner Entscheidung können die Lage des Baues (in Straßennähe), aber auch die Beschaffenheit (beispielsweise Felsenbau oder Fließsand) oder auch das Raubwild selbst sein, wenn er zum Beispiel seine Hunde nicht an den Dachs lassen will. Sollte der Fuchs nicht springen, muss gegraben werden. Auch dabei bleibt jeder Schütze an seinem Platz und folgt den Anweisungen des Hundeführers beziehungsweise Jagdleiters.
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