Sommerzeit ist Mückenzeit. Haben die Plagegeister den Jäger zum Fressen gern, wird der Ansitz zur Folter. Anti-Mückenmittel versprechen Abhilfe. Das Angebot ist groß.
Doch welche taugen wirklich was?
Hochsommer, 30 Grad. Ein kurzer Regenschauer bringt Abkühlung. Nach dem heftigen Guss ist das Wild aktiv – vielversprechend für den Jäger. Doch auch Stechmücken schwirren dann zu Millionen auf Beutejagd aus. Jäger – bekleidet mit kurzen Klamotten – sind für sie ein gefundenes Fressen.
Um sie abzuhalten, bieten zahlreiche Hersteller sogenannte Repellentien. Meist sind das Sprays, Cremes oder Stifte, die auf die Haut aufgetragen werden. Doch so vielfältig das Angebot auch ist, eines haben alle gemeinsam: Mücken werden durch Gerüche abgehalten. Sie können sowohl natürlich (ätherische Öle) als auch künstlich sein, wie beispielsweise Diethyltuloamid (DEET), der verbreitetste Vertreter aus dem Labor.
Stiftung Warentest untersuchten im Jahr 2010 die Wirkung von 21 verschiedenen Mückenabwehrmitteln. Nur 7 bekamen die Note „Gut“. 4 Produkte fielen sogar durch: Note: „mangelhaft“. Eines der getesteten Produkte ist heute nicht mehr verfügbar. Die Testergebnisse mit aktualisierten Preisinformationen finden sich in der Tabelle.
Mittel mit ätherischen Ölen – oft mit „natürlich“ bzw. „naturel“ gekennzeichnet – zeigten im Schnitt die geringste Wirksamkeit. Selbst kurz nach dem Auftragen ist man damit für Mücken ein gefundenes Fressen. Manche waren sogar gänzlich wirkungslos.
Am besten schützen Repellents mit dem künstlichen Wirkstoff DEET, wie beispielsweise im Testsieger Anti Brumm Forte. Bis zu 8 Stunden ist man damit vor den surrenden Blutsaugern geschützt. Vorsicht: DEET ist in hoher Dosierung und bei häufiger Verwendung gesundheitsgefährdend. Doch trotz Mückenmittels kann ein Ansitz zur Tortur werden. Denn alle Repellents reizen Augen und Schleimhäute – die einen mehr, die anderen weniger. Produkte mit ätherischen Ölen schneiden keinesfalls besser ab. Durch den „scharfen“ Geruch von Pflanzen, wie beispielsweise Minze, Salbei oder Zitronengras, kommt es auch zu tränenden Augen und laufender Nase. Selbst allergische Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden.
Ist eine Auslandreise geplant, muss die Auswahl des Mückenmittels noch sorgfältiger erfolgen. Denn exotische Blutsauger, wie die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), können bei ihrem Mahl Krankheiten übertragen.
Andere Mittel und Tipps gegen die Mücke
• Ätherische Öle, wie sie auch in getesteten Mückenmitteln enthalten sind, direkt aus der Apotheke besorgen und auf die Haut reiben
• Der Genuss von Knoblauch stört nicht nur Mitmenschen, sondern soll auch die kleinen Blutsauger fernhalten
• Ein weiteres Hausmittel ist das Aufstellen einer halbierten Zitrone. Gespickt mit Gewürznelken, die zuätzlich duften, ein Schreck gegen die Mücke
• Augen auf bei der Kleidungswahl: Mücken stehen auf dunkle Klamotten. In heller Bekleidung hat der Jäger eher Ruhe
• Mückenpiepser sollen die Insekten mittels Hochfrequenz-Schallwellen fernhalten
• Mückenarmbänder wirken wie Repellents mittels Duftnote