VON ABWURF BIS ZUWACHS
Vielen Jรคgern, vor allem in Gebieten ohne Damwildvorkommen, ist unser zweitgrรถรter Cervide noch immer weitgehend unbekannt. Andreas David hat deshalb fรผr Sie zu jedem
Buchstaben des Alphabets Wissenswertes aus Biologie und Bejagung des Damwildes
zusammengestellt, zum Schluss sogar noch mit einer kleinen Denksportaufgabe โฆ
Brunft: Die Hochbrunft des Damwildes fรคllt uฬberwiegend in die zweite Oktoberhรคlfte, die Brunft insgesamt zieht sich von Ende September bis Anfang November. Nachbrunften sind mรถglich. Einleitend ziehen die Schaufler in die Brunftreviere beziehungsweise auf die Brunftplรคtze, die nicht selten รผber Jahrzehnte Bestand haben. Durch Plรคtzen und Schlagen markieren sie dort ihre Anwesenheit geruchlich (olfaktorisch) sowie optisch und beginnen alsbald mit dem Schlagen der Brunftkuhlen. In deren Folge befinden sich die Schaufler tรคglich auf ihren Brunftplรคtzen, die als unterschiedlich groรe Territorien angesehen wer-den kรถnnen. Sie werden optisch, akustisch und olfaktorisch markiert und verteidigt. Mitunter wechseln oder rรคumen aber auch die Schaufler ihre Brunftplรคtze bereits nach relativ kurzer Zeit. Ein sorgfรคltiges Ansprechen ist daher unerlรคsslich. Einige wenige Damhirsche verfolgen darรผber hinaus eine andere Strategie und brunften in Rotwildmanier. Der Gewichtsverlust der Hirsche zur Brunft ist bedeutend. Er kann bis zu 25 Prozent des Gesamtgewichtes ausmachen. Das Kahlwild kann sich in relativ kurzer Zeit auf verschiedenen Brunftplรคtzen einstellen. Es herrscht โ vermenschlicht ausgedrรผckt โ Damenwahl.
Calcium: Etwa 99 Prozent des Gesamtcalciumgehaltes des Kรถrpers sind im Skelett gelagert (BUBENIK 1966). Calcium ist daruฬber hinaus ein wesentlicher Bestandteil des Damhirschgeweihs. Der Kopfschmuck setzt sich zu etwa zehn Prozent aus Wasser, zu 50 Prozent aus anorganischer Substanz (โAscheโ) und zu etwa 40 Prozent aus organischer Substanz zusammen. Letztere wiederum besteht uฬberwiegend aus phosphorsaurem Kalk, das heiรt aus Phosphorsรคure und Calcium. Ein Mangel an Calcium kann zu verschiedenen Knochen- und Stoffwechselkrankheiten fรผhren.
Decke: Das Damwild ist fraglos die โfarbenfrohsteโ heimische Schalenwildart. In vielen Populationen reichen die Abweichungen von der Norm von ganz schwarz bis ganz weiร, wobei es sich dann nur ausnahmsweise um echte Albinos handelt. Im Normalfall ist die Sommerdecke rรถtlich mit weiรen Flecken beidseitig lรคngs der Rรผckenlinie sowie auf den Flanken und Keulen. Der getupfte Bereich ist durch eine mehr oder minder gut sichtbare helle Linie nach unten abgegrenzt. Die Rรผckenlinie wird durch einen schwarzen Aalstrich gekennzeichnet, der bis auf den Wedel reicht. Die Winterdecke ist graubraun oder dunkler.
Ernรคhrung: Damwild gilt hinsichtlich seiner รsungsgewohnheiten als โgrasfressender Mischรคser vom Intermediรคrtypโ (HOFMANN & GEIGER 1974). Bezรผglich seiner Verdauungsphysiologie ist das Damwild grundsรคtzlich auf rohfaserreiche รsung eingestellt. Insgesamt erweist es sich als wenig wรคhlerisch und nimmt fast jede im Lebensraum verfรผgbare Pflanze an (PETRAK 1987). Im Feld werden im Winter und Frรผhjahr die Saaten beรคst, in der รผbrigen Jahreszeit die Blรคtter und Frรผchte der verschiedensten Arten. Bevorzugt werden Hafer, Weizen, Mais und Raps, Leguminosen und Hackfrรผchte. Im Wald dominieren Grรคser, Krรคuter, Blรคtter sowie Knospen und Triebe. Im Herbst kommen zu einem bedeutenden Anteil Eicheln und Bucheckern sowie โ falls vorhanden โ Kastanien und Obst hinzu.
Fรคhrte: Die Fรคhrte von ausgewachsenem Damwild ist aufgrund ihrer Lรคnge und Breite fast nur mit jener des Rotwildes zu verwechseln. Doch gilt selbst dies nur in einer Gewichts- beziehungsweise Kรถrperstรคrkenklasse. Zum Beispiel also die des Damtieres mit der des Rotwildkalbes im Herbst. Als gutes Unterscheidungsmerkmal gilt der abgedrรผckte Ballen, der beim Rotwild etwa zwischen 25 und 30 Prozent der Gesamtlรคnge ausmacht, beim Damwild hingegen etwa 50 bis 60 Prozent. Leicht zu verwechseln ist der Tritt eines Damkalbes im Sommer mit dem eines adulten Rehs, da in Form und Stรคrke รhnlichkeiten bestehen. Doch ist auch beim Rehwild der Ballenanteil deutlich geringer. Daruฬber hinaus wird das Kalb im Zweifel stets mit dem Muttertier gemeinsam unterwegs sein, das sich dann in unmittelbarer Nรคhe fรคhrtet. Das Trittsiegel mittelalter und alter Damhirsche ist deutlich grรถรer als das der Tiere. Als grobe Richtwerte kann man sich merken, dass das Trittsiegel des Damtieres durchschnittlich etwa fรผnf, das der Hirsche etwa acht Zentimeter
lang ist (DAVID 2002).
Grandeln: Die klassische Antwort auf die Frage in der Jรคgerprรผfung, welche heimischen Schalenwildarten Grandeln haben und welche nicht, lautet: Rot- und Sikawild immer, Rehwild selten, Damwild nie. Und viele Prรผfer mรถchten sie auch immer noch so hรถren. Sie ist bei genauerer Betrachtung aber falsch. Im englischen Richmond-Park hatten von 68 Damkรคlbern sechs beidseitig und elf einseitig obere Milcheckzรคhne, nach dem Zahnwechsel aber nur noch ein Stรผck. Auch in anderen Untersuchungsreihen wurden immer wieder
einzelne Stรผcke Damwild mit Grandeln beziehungsweise Eckzรคhnen im Oberkiefer
nachgewiesen. Insgesamt dรผrfte das Vorkommen von Grandeln aber noch deutlich
seltener als beim Rehwild sein.
Damhirschen in der Brunft steil an. Der
Gewichtsverlust ist hoch und kann bis etwa
25 Prozent ausmachen
FOTO: GEORG BONSEN
Infektionskrankheiten: Grundsรคtzlich ist das Damwild vergleichsweise wenig krankheitsanfรคllig. Ein wesentlicher Punkt รผbrigens, der fรผr die Haltung von Damwild zur Fleischproduktion in landwirtschaftlichen Gattern spricht. Konzentriert man sich auf Virusinfektionen, kรถnnen beim Damwild vor allem die Maul und Klauenseuche (MKS) und die Tollwut auftreten. Hinsichtlich bakterieller Infektionen gilt das Damwild neben dem Rehwild als besonders tuberkuloseanfรคllig. Insgesamt jedoch spielen virale und bakterielle Infektionen beim Damwild โ wenn รผberhaupt โ eine sehr geringe Rolle. Pilzinfektionen (Mykosen) werden in freier Wildbahn nur selten festgestellt.
Jagd: Sรคmtliche mรถglichen Formen der Jagd auf Schalenwild lassen sich auch beim Damwild anwenden: Ansitz, Pirsch, Bewegungsjagd mit Hunden, Anstand, Drรผckjagd. Der Groรteil der Strecken wird nach wie vor vom Einzelansitz aus oder im Rahmen von Sammelansitzen erzielt. Vor allem in kopfstarken Damwildpopulationen werden auch Bewegungsjagden mit Treibern und Hunden im Herbst und Winter sehr erfolgreich durchgefรผhrt. Anders als beim Rothirsch fรผhrt die Rufjagd zur Brunft bei Damhirschen nicht zum Erfolg (siehe Lautรคuรerungen).
Kรคlber: Die Zahl der Kรคlber pro Jahr und Alttier betrรคgt normalerweise eins. Ihre Geburt erfolgt nach durchschnittlich 33 Wochen Tragzeit zwischen Mai und Juli mit einem Schwerpunkt im Juni. AHRENS & LIESS (1988) geben die Mehrzahl der Geburten (77 %) fรผr die Zeit zwischen dem 21. Mai und dem 20. Juni an, mit einem Maximum in der ersten Junidekade. Das Geschlechterverhรคltnis schwankt in relativ groรen Abweichungen um den Mittelwert von 1:1. Zwillingsgeburten sind selten, ihre Nachweise folglich ebenso. UECKERMANN & HANSEN (1983) ermittelten bei 1 324 Kรคlbern eine Zwillingsrate von unter einem Prozent. Im Wildforschungsgebiet Nedlitz/ Serrahn wurden 0,7 Prozent ermittelt. CHAPMAN & CHAPMAN (1982) sowie BAKER (1973) wiesen bei ihren Untersuchungen in England beziehungsweise Neuseeland รผberhaupt keine Zwillingsgeburten nach. Das durchschnittliche Geburtsgewicht schwankt um etwa 4,5 Kilogramm (3,5 bis 6 Kilogramm).
Lautรคuรerungen: Eine umfassende รbersicht รผber die mรถglichen Lautรคuรerungen des Damwildes gibt HEIDEMANN (1973). Damwild โblรถktโ (Kontaktruf vom Alttier zum Kalb), es โfieptโ (Kontaktruf vom Kalb zum Alttier), es โmiautโ (mi, mi, mi โฆ: Lautรคuรerung paarungswilliger Tiere zur Brunft), es โklagtโ bei Schmerzen, und es โschrecktโ bei Stรถrungen. Der Brunftruf der Schaufler ist ein weitgehend einfรถrmiges โRรผlpsenโ, das als Information fรผr das Kahlwild zu verstehen ist, und nicht auf Brunftrivalen abzielt.
Mortalitรคt: Die Mortalitรคt setzt sich aus jagdlichen Abgรคngen, Fallwild unterschiedlicher Ursachen, Unfallwild durch Verkehrsmittel, Krankheiten, For-kelverluste und unbekannten Abgรคngen (zum Beispiel Wilderei) zusammen. Der mit groรem Abstand bedeutendste Abgangsfaktor ist in weitgehender Ermangelung natรผrlicher Feinde die Jagd, direkt gefolgt
vom Straรenverkehr. Natรผrliche Feinde wie der Wolf existieren in Mitteleuropa nur noch auf extrem geringer Flรคche. Wildernde groรe Hunde spielen im Normalfall keine nennenswerte Rolle. Einzelne Verluste bei (frischgesetzten) Kรคlbern kรถnnen auf Fuchs und Sauen zurรผckgefรผhrt werden. Eventuelle Abgรคnge durch Krankheiten sind aus populationsรถkologischer Sicht kaum zu bewerten. Verluste durch รsungsmangel treten nur in ungewรถhnlich harten und schneereichen Wintern und selbst dann nur in Einzelfรคllen auf. Damwild gilt als ausgesprochen โwinterhartโ.
gut sichtbar. Die getupfte Flรคche wird
bei den meisten Stuฬcken im Bauch- und Flankenbereich
durch eine helle Linie abgegrenzt
FOTO: FLORIAN MรLLERS
Optik: SIEFKE & STUBBE (in Vorbereitung) beschreiben, dass das optische Wahrnehmungsvermรถgen des Damwildes das des Reh- und Schwarzwildes betrรคchtlich รผbertrifft, dem des Rotwildes nicht nachsteht und nur von jenem des Muffelwildes รผbertroffen wird. Sehr gut werden Bewegungen wahrgenommen, die gleichsam die Identifikation erleichtern. HEIDEMANN (1973) schildert, dass Damwild sich bewegenden Menschen im Offenland auf Entfernungen bis zu 700 Metern ausweicht. In hellen Nรคchten mit Schneelagen erkannte das Damwild den Beobachter noch auf 230 Meter Entfernung. Das Farbsehen ist huftierspezifisch stark eingeschrรคnkt. Rot wird kaum wahrgenommen, Blau dagegen sehr gut (PETRAK, muฬndl. Mitt.).
Prellsprรผnge: Als einzige heimische Schalenwildart ist das Damwild in der Lage, sogenannte Prellsprรผnge auszufรผhren. Dabei schnellt es mit allen vier Lรคufen gleichzeitig in die Hรถhe, kommt mit allen vier Lรคufen gleichzeitig wieder auf und springt so wieder ab. Eine Form der Fortbewegung, die die meisten Mitteleuropรคer nur aus dem TV von afrikanischen Gazellen kennen. Das Damwild zeigt diese Prellsprรผnge vor allem bei Verunsicherung und plรถtzlichen Stรถrungen, zum Beispiel bei der Erlegung eines Rudelmitgliedes oder des eigenen Kalbes. Funktional gedeutet werden die Prellsprรผnge vornehmlich als bessere optische Orientierung und als Alarmsignal.
Querungen: Wie alle anderen Schalenwildarten nimmt auch das Damwild Querungen an Verkehrstraรen, zum Beispiel Autobahnen, schon nach kurzer Zeit gut an. Dies gilt fรผr รber- (Wildbrรผcken) und Unterfรผhrungen (Wildtunnel) โ sofern ausreichend breit und hoch โ gleichermaรen. Oft reichen dabei die bekannten Wirtschaftswege-Unterfรผhrungen als Wildwechsel bereits aus. Dabei sollte die Wirkung zumindest auf einer gewissen Strecke beidseitig der Unterfรผhrungen durch entsprechende Zรคune unterstรผtzt werden. Bei Wildbrรผcken sind flankierende Zรคune ohnehin Standard. Die Damwildverluste im Straรenverkehr sind ohne diese Hilfen regelmรครig sehr hoch. In Damwildgebieten ergeben sich dabei mitunter hรถhere Verluste als beim Rehwild. Die Gefahr eines Zusammenstoรes mit Damwild steigt grundsรคtzlich immer dann, wenn es in Rudeln zieht und das Leittier die Straรe bereits รผberquert hat. Die รผbrigen Mitglieder des Verbandes geraten in den Konflikt, das Fahrzeug vorbeizulassen oder dem Leittier direkt zu folgen. Besonders hรคufig ereignen sich Unfรคlle mit Damwild in der Brunftzeit.
Rekorde: Die Goldmedaillenrรคnge beginnen laut CIC-Bewertung bei 180 IP. Die Zahl der Goldmedaillenhirsche in Deutschland ist mittlerweile aber unรผberschaubar groร. Sรคmtliche Damhirschtrophรคen aus freier Wildbahn, die 190 IP oder mehr erreichen, gelten als besonders stark. Als Ausnahmen sind in Deutschland nach wie vor Schaufler mit 200 oder mehr Punkten zu betrachten. Der aktuelle Weltrekordschaufler wurde 2002 im ostungarischen Revier Guth in der Nรคhe von Debrecen erlegt und erreichte 237,63 CIC-Punkte.
Strecke: Die Damwildstrecke in Deutschland stieg in den zurรผckliegenden 20 Jahren von 24 127 auf 53 255 Stรผck an. Sie hat sich folglich mehr als verdoppelt! Auรer in Bremen kommt Damwild in jedem deutschen Bundesland regelmรครig zur Strecke. Die aktuell fรผhrenden Bundeslรคnder sind Brandenburg (13 557), Mecklenburg-Vorpommern (12 424), Niedersachsen (9 197) und Schleswig-Holstein (7 660). In Brandenburg hat sich die Jahresstrecke seit dem Jagdjahr 1985 bis heute fast vervierfacht.
die Geschlechter auch beim Damwild auรerhalb der Brunft weitgehend getrennt FOTO: JรRGEN GAUSS
Schรถpfen und zur Kuฬhlung an. Im
Unterschied zum Rotwild suhlt es aber nicht FOTO: JรRGEN SCHIERSMANN
Unfรคlle: An erster Stelle rangieren unzweifelhaft die zahlreichen Unfรคlle im Straรenverkehr. Im Vergleich zu den anderen Schalenwildarten werden beim Damwild beziehungsweise vor allem bei jรผngeren Damhirschen darรผber hinaus Verwicklungen des Geweihs in Netzen, Kabeln, Bindegarn, Weidedraht, Seilen oder anderen Gegenstรคnden beobachtet. In schweren Fรคllen und offensichtlichen Beeintrรคchtigungen sollte man sich zum Schuss entschlieรen. Weiterhin nimmt Damwild relativ hรคufig umherliegende Kunststoffteile (z. B. Silofolie) sowie Schnรผre und Garne auf. GรRTNER et al. (1988) fanden bei Pansenanalysen in 3,2 Prozent (WFG Nedlitz und Serrahn), 30,5 Prozent (Kรถnigs Wusterhausen) und 38,1 Prozent (WFG Hakel) aller Pansen Fremdkรถrper. Die Folgen kรถnnen Magen- und Darmverschluฬsse sowie innere Verletzungen sein. Forkelverluste gelten aus soziobiologischer Perspektive nicht als Unfรคlle.
Verwandtschaft: Das Damwild (Cervus dama dama) gehรถrt von den heimischen Cerviden, gemeinsam mit dem Rotund Sikawild, zur Unterfamilie der Echtoder Altwelthirsche (Plesiometacarpalia). Von den Trug- oder Neuwelthirschen (Telemetacarpalia), zu denen das Reh- und Elchwild zรคhlt, unterscheiden sich die Echthirsche unter anderem dadurch, dass bei ihnen die oberen Enden der seitlichen Mittelhandknochen erhalten geblieben sind, bei den Trughirschen die unteren. Der nรคchste noch lebende (rezente) โVerwandteโ des Europรคischen Damwildes ist der Mesopotamische Damhirsch (Cervus dama mesopotamica), der heute aber als Unterart gefuฬhrt wird. Kreuzungen zwischen Europรคischem und Mesopotamischem Damwild in Gehegen erfolgten mehrfach. Nach neuen Untersuchungen des University College London ist der Damhirsch mit dem ausgestorbenen Riesenhirsch (Megaceros giganteus) verwandt, der damhirschรคhnliche Schaufeln bis zu einer Auslage von vier Metern trug.
Wasser: Auch Damwild schรถpft beim Vorhandensein offener Wasserstellen oder Wasserlรคufe. Es ist aber nicht darauf angewiesen, da es darรผber hinaus in der Lage ist, seinen Wasserbedarf รผber den hohen Wassergehalt der aufgenommenen รsung abzudecken. Selbst in Rinden und verholzten Trieben liegt der Wassergehalt noch bei etwa 50 Prozent (UECKERMANN & HANSEN 1994). Wie alle anderen Schalenwildarten ist auch das Damwild ein guter und relativ ausdauernder โSchwimmerโ.
X-mas: Auch zum Weihnachtsfest hat das Damwild einiges zu bieten. Zum Beispiel nach folgendem Rezept zubereitet: 400 Gramm Pfifferlinge mit drei Esslรถffeln Butter etwa 15 Minuten gar duฬnsten lassen, mit Salz und Pfeffer wรผrzen und warmstellen. Vier Scheiben Damwildfilet (je 150 Gramm) leicht flachklopfen und in zwei Esslรถffeln Butterschmalz von jeder Seite etwa drei Minuten braten, mit Salz und Pfeffer wรผrzen, herausnehmen und warmstellen. Den Bratensatz mit 125 Millilitern Fleischbruฬhe loskochen, 1/8 trockenen Rotwein hinzugieรen und die Bratenfluฬssigkeit auf etwa die Hรคlfte einkochen lassen. 150 Gramm Crรจme fraรฎche mit einem Esslรถffel Johannisbeergelee verrรผhren, in die Sauce rรผhren, erhitzen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Hirschsteaks mit Pfifferlingen und Speckbรถhnchen auf einer vorgewรคrmten Platte anrichten und die Sauce dazu reichen. Guten Appetit!
Youtube: Mehr wissenswertes kรถnnt ihr euch auch auf unserem Youtube-Kanal ,,Jungjรคger” in dem Video ,,Steckbrief Natur Folge 05 Dam und Sikawild” ansehen.
Zuwachs: Der jagdlich nutzbare, jรคhrliche Zuwachs des Damwildes wird, wie bei allen wiederkรคuenden Schalenwildarten, auf die Zahl der am 1. April vorhandenen weiblichen Tiere bezogen und in Prozent angegeben. Je nach Produktivitรคt, Altersstruktur und Umweltverhรคltnissen schwankt der Zuwachs im Mittel zwischen etwa 70 und 75 Prozent (MEHLITZ 1989, PETRAK et al. 2002). Bei der Abschussplanung werden diese Werte zugrunde gelegt. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass der tatsรคchliche Bestand weiblichen Wildes regelmรครig mehr oder minder deutlich hรถher ist als der angenommene.