Drückjagdböcke – 3 reichen auch!

Üblicherweise werden Drückjagdböcke mit 4 Beinen gebaut. Doch es gibt auch noch eine andere stabile Lösung. Die DJZ-Redaktion machte den Praxistest.
Drückjagdböcke
Peter macht den Stabilitätstest.
Sein Fazit: Auch 3 Beine reichen
bei einem Drückjagdbock aus. Fotos: Ralf Bonnekessen, Markus Lück
Markus Lück
Drückjagdböcke sind mittlerweile bei Bewegungsjagden gang und gäbe. In kaum einem Revier werden Schützen heute noch auf dem Boden postiert. Grund: Durch die erhöhte Position wird die Sicherheit erheblich erhöht. Der größere Winkel zwischen dem Schützen und Erdboden sorgt dafür, dass besserer Kugelfang besteht — auch bei etwas größerer Schussdistanz. Ein weiterer Vorteil der aufgebockten Position ist ein besserer Überblick für den Schützen. Das sorgt für mehr Sicherheit und Beute.
Üblicherweise werden Drückjagdböcke wie ein Hochsitz auch mit 4 Beinen gebaut. Doch warum baut man eigentlich nicht mit 3 Beinen? Genau das wollten wir wissen. So zogen Kollege Peter und ich bewaffnet mit Säge, Hammer und Co. raus ins Revier. Auch DJZ-TV Kameramann Ralf Bonnekessen war mit von der Partie.
Ziel: Wir wollten ein klassisches Vierbein mit einem Dreibeindrückjagdbock vergleichen. Zuerst ging’s ans Stangenschneiden. Nachdem die 3 Fichtenstangen für die Beine jeweils auf eine Länge von 2,5 Meter geschnitten waren, spaltete Peter mehrere Stangen für die restlichen Bauteile. Für die Bodenauflagen des Dreiecksitzes wählten wir jeweils Stangen mit einer Länge von 1,4 Meter. Da auf diesem Bauteil das meiste Gewicht lastet, sollten die Stangen nicht zu dünn gewählt. werden. Auch bei der Länge der dort eingesetzten Nägel ist Zurückhaltung fehl am Platze.
Dann ging’s ans Zusammennageln. Auf einer Höhe von 1,5 Meter wurde ein Halbling für die Bodenauflage an 2 der 3 Pfosten befestigt. Dabei unbedingt vorerst nur 1 Nagel verwenden. Dadurch hat das Gebilde noch ein wenig Spiel. Das hilft, wenn hinterher noch Bauteile verrückt werden müssen.
Anschließend kam der 3. Pfosten ins Spiel. Wie zuvor befestigten wir daran einen Halbling für die Bodenauflage in einer Höhe von 1,5 Meter. Danach wurden die Bauteile zum Dreieck zusammengeführt, indem sie mit der 3. noch vorhandenen Bodenauflage verbunden wurden. Nachdem die Bauteile in ein gleichwinkliges Dreieck gerückt wurden, kam überall ein 2. Nagel zum Einsatz. Für die weitere Verstrebung zogen wir an jedem der 3 Seiten unterhalb der Bodenauflagen diagonal Fichtenstreben ein. Doch das reicht nicht! Am unteren Ende der Pfosten, etwa 10 Zentimeter über der Erde, wurden zusätzliche waagerechte Verstrebungen befestigt.
Drückjagdböcke
Sind die Stangen auf Länge geschnitten und teilweise gespalten, geht das Zusammenbauen ruckzuck. Ein Helfer beim Bau ist jedoch zu empfehlen
Dann ging’s an die Brüstung. Am oberen Ende der Pfosten wurde dafür links und rechts jeweils ein Halbling angenagelt. Nur die hintere Seite bleibt frei, denn dort steigt der Schütze auf den Bock. Anschließend machten wir uns an den Boden. Dafür spaltete Peter erneut Fichtenstangen. Dabei sollten, wie zuvor bei den Bodenauflagen, unbedingt ausreichend dicke Stangen verwendet werden. Vor allem im hinteren Bereich des Bodens ist durch die Breite von 1,4 Meter bei mittigem Auftritt des Jägers die Belastung hoch. Ist der Boden mit Halblingen geschlossen, werden links und rechts die Sitzbrettauflagen aus Halblingen in einer Höhe von 45 Zentimeter über dem Drückjagdboden befestigt.
Für den Aufstieg wurde danach noch eine Leiter aus Fichtenstangen gebaut. Abschließend befestigten wir an der hinteren Seite des Sitzes noch einen Halbling als Rückenlehne mit einem Nagel an einem Pfosten. An der gegenüberliegenden Seite wurde ein weiterer Nagel befestigt, um die Rückenlehne zu verankern.
Schon während der Bauphase waren alle Beteiligten von dem Dreiecksitz voll überzeugt. Aus unserer Sicht gibt es keine Nachteile gegenüber einem Vierbein. Ganz im Gegenteil: In vielen Punkten hat ein Dreibein sogar Vorteile!
Will der Jäger noch mehr Stabilität, kann der vordere Pfosten des Dreieckssitzes auch durch einen gewachsenen Baum ersetzt werden. Das hat den Vorteil, dass der Sitz wesentlich stabiler steht. Nachteil: Er ist nicht mehr transportabel.

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