Fallenstandort – Erfolgreich zugeschnappt

Fallenstandort am Waldrand.
Raubwild schnuฬˆrt bei der FraรŸsuche
an Grenzlinien entlang
Fotos: Jens Krรผger

Wer den richtigen Platz wรคhlt, wird reichlich Beute machen. Das gilt fรผr alle Fallen, speziell aber fรผr den Marder. Fรผchse suchen weitrรคumiger, insbesondere alte sind schwer zu รผberlisten. Armin Liese

Fallenstandort – Wohin mit der Falle?
Die Antwort ist leicht: Dort, wo Raubwild und Raubzeug FraรŸ suchen. Doch wo ist dies im Revier? Pรคsse und Wechsel, Kratzspuren, Neuschnee und Wildkameras verraten, wo ein geeigneter Fallenstandort ist. Um mรถglichst effektiv zu suchen, gibt es ein paar Tipps, wo die Falle hingehรถrt.

Kombiniere, kombiniere
Wer sich sein Revier bei Google- Maps im Luftbild anschaut, erkennt Strukturen: Wege, Feldgehรถlze, Hecken, Fichtenschonungen, Knicks, Bachlรคufe, Teichufer und Bestandsgrenzen in Wald und Feld. All diese natรผrlichen Linien nutzt Raubwild bei der Fortbewegung und FraรŸsuche, daher sind sie grundsรคtzlich geeignet fรผr Fallen.
Hinzu kommen Luderplรคtze, Baue, โ€žKinderstubenโ€œ, Durchlรคsse, Einstรคnde, Reisighaufen und Feldscheunen โ€“ alles Tagesschlafplรคtze der ersehnten Beute. Von dort aus startet der hungrige Fuchs, Dachs, Marder oder Waschbรคr zum nรคchtlichen Beutezug.
Diese 2 Informationsebenen kรถnnen zu Hause geplant werden. Hinzu kommt Erfahrung und Revierkenntnis. Kombiniert man die Fakten, kann man sich schnell auf einem Luftbild ein Netz fรผr Fallenstandorte anlegen. Dabei sollte genug Abstand zwischen den Kirrstellen sein, sonst putzt ein Marder jede Nacht 3 Plรคtze. Das ist nicht Sinn der Fallenjagd.
Bevor nun teure Fallen im Revier verteilt werden, sollte man erst einmal testen. An den aussichtsreichsten Plรคtzen wird ein Ei ausgelegt, etwas Hundefutter verteilt oder Aufbruch eingegraben. So lรคsst sich innerhalb weniger Wochen herausfinden, wo Raubwild regelmรครŸig vorbeischaut.

Fallenstandort
Holzkastenfalle auf einer Bruฬˆcke uฬˆber den Wassergraben. Da fรคngt sich auch der Altfuchs
Schlauer Fuchs
Falle ist nicht gleich Falle: Jungfuchsfallen werden im Geheckbau genutzt. Hier geht es ausschlieรŸlich um den Nachwuchs von Reineke. Das ist ein Sonderfall, der sonst nichts mit der eigentlichen Fallenjagd zu tun hat.
Fuchs, Dachs und Marder, wo er vorkommt auch Waschbรคr, sind die eigentlichen Arbeitgeber fรผr den Fallensteller. Abzugeisen mรผssen in einen Fangbunker. Durch den kleinen Einschlupf reduziert man das Beutespektrum auf Stein- und Baummarder. Die Standorte fรผr die Bunker richten sich also ausschlieรŸlich nach den Mardern.
Trockene Fichtenwรคldchen, am besten in Kuppenlage, gelten als perfekt. Das mag stimmen, allerdings sind Waldsรคume oder Heckenstreifen mindestens genau so gut. Hier suchen Marder nach Gelegen und jungen Singvรถgeln. Wer alles fangen will, arbeitet mit Kasten- oder Betonrohrfallen. Dabei stellt der Altfuchs in der Lebendfalle die grรถรŸte Herausforderung fรผr den Fallensteller dar. Waschbรคren fangen sich sehr leicht โ€“ jede Kastenfalle ist gut fรผr sie. Trockenobst oder sรผรŸe Leckereien ziehen den Sohlengรคnger magisch an.
Wer das Geheck kennt, hat den Nachwuchs leicht mit der Jungfuchsfalle unter Kontrolle
Dachse sind auch recht einfach zu fangen. Meister Grimbart stellt keine besonderen Ansprรผche an die Fallenbehausung. รœberall wo er reinpasst, fรคngt sich Schmalzmann. Eier, Obst oder Fleisch dienen als Kรถder.
Wer Reineke รผberlisten will, muss sich viel Mรผhe geben. Nicht umsonst gilt er als besonders schlau. Das stimmt! Jungfรผchse dagegen tappen in ihrem jugendlichen Leichtsinn รผberall hinein, aber ein Altfuchs prรผft 3 mal, bevor er in die Kiste steigt.
Kastenfallen fรผr Fรผchse mรผssen groรŸ sein: unter 2 Metern lรคuft gar nichts. Je lรคnger, desto besser. Solche Fallen mรผssen auf Brรผcken postiert oder auf einen Zwangswechsel an einen Zaun gestellt werden. โ€žGlatter Gang, glatter Fangโ€œ, ist die Regel. Alles Wild nutzt gerne den gepflegten Pirschpfad. Wenn man dem Raubwild ein paar โ€žPirschwegeโ€œ zur Falle anlegt, schaut mehr Kundschaft vorbei.
Eierdieb im Huฬˆhnerstall. Im
verschlossenen Schuppen kann das Abzugeisen offen stehen Foto: Jรถrg Fischer
Nah und unsichtbar
Ein perfekter Fallenstandort ist ganzjรคhrig leicht erreichbar, fรผr Spaziergรคnger aber nicht zu sehen. AuรŸerdem unbedingt auf die Hauptwindrichtung achten. Die Wittrung des Kรถders sollte auf den nรคchsten Pass stehen, damit der suchende Rรคuber abbiegt. Raubwild hat einen feinen Geruchssinn, daher sollte immer derselbe Jรคger kirren, sonst wird es misstrauisch. Hunde mรผssen die paar Minuten im Auto warten, denn sie hinterlassen Gestank.
Bereitet man den Sommer รผber die Fangsaison vor, schnappt man in der Reifezeit des Balges oft zu. Dabei werden die Fallen nur scharfgestellt, wenn der Kรถder regelmรครŸig angenommen ist. An Lebendfallen haben sich elektronische Wildmelder bewรคhrt, die unverzรผglich nach dem Zuschnappen anrufen. Das spart Zeit bei der Kontrolle und schont die Nerven des gefangenen Wildes.

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