Nach dem ersten Waidmannsheil, werden die Bilder der erlegten Stücke dann selbstverständlich auch an die befreundeten Jäger geschickt und vielleicht auf den Social Media Kanälen hochgeladen. Die Technik gibt uns unendlich viele Möglichkeiten mit anderen in Kontakt zu treten und auch zu bleiben. Wir können viele neue Dinge lernen und unser Wissen, sowie unsere Erfahrungen weitergeben. Besonders in der Zeit der Jagdscheinausbildung, konnte ich sehr viel über die Social Media Kanäle von anderen lernen. Es ist sehr hilfreich, wenn man über den Tellerrand schauen kann und neue Anregungen bekommt.
Welche Grenzen sollten wir uns als Jäger selbst setzen? Ist Social Media eine Chance, oder eher als Risiko zu sehen?
Grundsätzlich sollten wir uns der Außenwirkung unseres Handelns im Klaren sein. Sämtliche Social Media Kanäle geben uns die Möglichkeit die Jagd im positiven Sinne darzustellen und Werbung für sie zu machen. Wir haben die Möglichkeit viele Menschen zu erreichen und unser Tun vorzustellen. Diese Chance sollten wir nutzen. Das setzt natürlich einen richtigen und überlegten Umgang mit den verschiedenen Social Media Kanälen voraus, damit wir die Jagd positiv darstellen können. Es muss uns auch bewusst sein, dass unüberlegte Bilder oder Posts Wasser auf die Mühlen der Jagdgegner sind und die positive Arbeit einiger Wochen oder Monate kaputt machen können. Da ich selbst viel in den sozialen Netzwerken unterwegs bin und vielen Jägerinnen und Jägern folge, freue ich mich immer, wenn ich über deren Jagderlebnisse lesen und auch Bilder sehen kann. Auch gegen ein schön in Szene gesetztes Erlegerfoto spricht meiner Meinung nach nichts, da wir unsere Jagderlebnisse mit anderen teilen möchten. Ob man jedoch ein Bild vom Aufbrechplatz oder ähnliches posten muss, sollte jeder selbst beurteilen. Selbstverständlich gehört auch das zur Jagd aber es werden viele Leute die Bilder sehen, die der Jagd nicht positiv gegenüber eingestellt sind und deren Meinung über die Jagd sich vorerst nicht zum Positiven entwickeln wird. Wir sollten die Möglichkeiten, die uns gegeben sind, dafür nutzen, um die Leute wissbegierig zu machen und ihnen unsere Arbeit erklären.
Jagd ist soviel mehr als nur ein Stück Wild zu erlegen. Jagd ist eine Passion, Jagd ist Arbeit für das Wild und die Natur. Deshalb sollten wir den Fokus unserer Social Media Aktivitäten auch darauflegen, alle Arbeiten vorzustellen, die wir ausüben.
Ich denke, dass wir eine große Verantwortung der Jagd gegenüber haben und dieser auch gerecht werden sollten.
Deshalb lasst uns überlegt mit dem Thema Social Media umgehen, um möglichst vielen Mitmenschen ein reales Bild der Jagd zu geben.
Wo lernen wir den Umgang mit Social Media und welches Equipment benötigen wir?
Einige von euch haben bestimmt schon negative Erfahrungen im Bereich Social Media gemacht, haben unschöne Nachrichten erhalten und wurden vielleicht bedroht oder angefeindet.
Grundsätzlich finde ich, dass wir anderen Menschen unser Tun erklären und auch für Diskussionen zur Verfügung stehen sollten.
Ich finde es gut, wenn jeder Mensch seine eigene Meinung hat und man darüber auch kontrovers diskutieren kann.
Diese Zeit müssen wir uns natürlich nehmen und argumentieren. Selbstverständlich müssen diese Diskussionen in einem sachlichen und vernünftigen Ton geführt werden.
Leider ist es in der anonymen Welt des Internets oft so, dass es schnell unsachlich oder beleidigend wird.
Ralf erklärte uns, welche Ausrüstung wir benötigen und wie man jagdliche Szenen interessant darstellt. Es war ein sehr interessanter Tag und ich kann euch nur empfehlen, dieses Seminar zu besuchen, sobald es erneut angeboten wird. Nun stellt sich aber auch die Frage, was wir alles benötigen, um die Jagd in den Social Media Kanälen zu präsentieren.
Wenn man lediglich einige Bilder von jagdlichen Arbeiten oder Ansitzen hochladen möchte, reicht meiner Meinung nach, ein gutes Smartphone vollkommen aus. Das Bild ist schnell aufgenommen und über die App veröffentlicht. Es besteht sogar die Möglichkeit Videoaufnahmen zu erstellen und mit einem entsprechenden Bearbeitungsprogrammen zu einem Video zu schneiden. Die meisten Smartphones werden bei Dunkelheit oder zu weiten Entfernungen jedoch schnell an ihre Grenzen kommen und zu dunkle, verschwommene oder verwackelte Aufnahmen machen. Meist tritt das Wild in der Dämmerung aus und ist oft noch weit entfernt. Um diese Szenen mit einer guten Qualität einzufangen, benötigt ihr eine vernünftige Kamera, bzw. Videorecorder mit einem für eure Verhältnisse angepassten Objektiv. Lasst euch über die verschiedenen Möglichkeiten am besten von einem Fachhändler beraten.
Auch bieten nahezu alle Volkshochschulen Kurse für die digitale Fotografie, sowie zur Bild- und Videobearbeitung an.
Sofern ihr euch neben den Social Media Kanälen zusätzlich eine Homepage erstellen möchtet, werden dafür auch Kurse bei den Volkshochschulen angeboten, bei denen ihr das Erstellen einer Homepage einfach lernen könnt. Wie ihr seht, gibt es viele Möglichkeiten im Internet aktiv zu sein um die Jagd vorstellen und selbst Erinnerungen von vielen tollen Erlebnissen für euch selbst festzuhalten.
Noch ein kleiner Tipp von mir: Mit der Zeit, werden vieler Bilder oder auch Videos zusammenkommen. Speichert euch diese nicht wahllos ab, sondern erstellt euch ein Ablagesystem, damit ihr eure Bilder auch immer wieder finden könnt.
Ich sehe Social-Media im jagdlichen Bereich als große Chance, die wir verantwortungsvoll nutzen sollten und wünsche euch viel Spaß dabei.
Seid euch aber stets eurer Verantwortung bewusst und denkt daran, dass ein Bild was einmal online gesetzt wurde, kaum mehr aus dem Internet verschwindet.
Ich freue mich, wenn ihr mir eure schönsten Fotos oder auch Videos zukommen lasst.
Viel Waidmannsheil
Torben Petry
Text: Torben Petry Bilder: Christoph Salm / Instagram : hagbart83