Klappe zu und Knall

Fotos macht wahrscheinlich jeder. Die festgehaltenen Szenen sind Erinnerungsstücke an tolle Momente. Für viele interessanter sind allerdings Videos. Und das gilt auch für die Jagd!

Videos liegen derzeit voll im Trend. Und die Entwicklung scheint vorerst kein Ende zu nehmen. Allein auf die riesige Video-Plattform Youtube wurden im Juli 2015 durchschnittlich 400 Stunden Videomaterial pro Minute hochgeladen. Natürlich zeigt nur ein sehr kleiner Teil davon jagdlichen Inhalt. Doch auch Jagdvideos nehmen im Netz zu. Und das liegt neben den professionellen Jagd-Film- Produzenten wie DJZ-TV vor allem an privaten Jägern, die neben der Waffe auch eine Videokamera im Revier führen. Ein weiterer Grund für die steigende Video-Affinität der Grünröcke dürfte auch die Verfügbarkeit von guten Kameras zu relativ niedrigen Preisen sein. Und auch mit dem Handy ist das Filmen heute gut möglich! Eines darf man bei aller Euphorie jedoch nicht vergessen. Das Filmen an sich ist nur der eine Teil in der Videoproduktion. Will man einen ganzen Film, beispielsweise über eine Drückjagd drehen, müssen die hoffentlich packenden Szenen am Computer geschnitten werden. Das erfordert neben ein bisschen Übung vor allem eins: Zeit!
Mit Schnibbeln zum Film Doch um ein gutes Ergebnis zu bekommen, muss natürlich das Ausgangsmaterial stimmen. Und das ist bei der Jagd gar nicht so einfach. Will man Jagd halbwegs professionell im Video festhalten, kommt man an einer 2. Person nicht vorbei. Gekonnt die Waffe und gleichzeitig die Videokamera zu führen, ist schlichtweg unmöglich. Ein Kompromiss stellt der Einsatz von Action-Cams dar. Die kleinen Kameras können am Kopf des Schützen oder direkt an der Waffe montiert werden. Damit bekommt man Bilder aus der Sicht des Schüzen. Nachteil der kleinen Kameras ist jedoch meist eine nicht sehr berauschende Videoqualität. Außerdem ist der Bildausschnitt, den die Mini-Kameras aufnehmen, sehr groß. Ein auf 20 Meter vorbeihuschender Frischling wird damit zum wandelnden Punkt im Video. Action-Cams sollten daher als zusätzliche Bildquelle neben einer größeren Kamera eingesetzt werden. Ein weiterer Grund dafür ist auch, dass die Tonqualität nicht überragend ist. Eine weitere kleine Film-Alternative sind aktuelle Smartphones. Sie liefern beeindruckende Videoqualität, solange der Kameramann nicht zoomen oder in der Dämmerung filmen will. Smartphones erlauben meist nur Aufnahmen im Vollautomatik-Modus. Eigriffsmöglichkeiten für den Filmer — Fehlanzeige! Dennoch: Sind die Lichtbedingungen gut und die Stücke auf der Jagd nicht zu weit entfernt, liefern Smartphones gute Ergebnisse. Problem, wie bei Action-Kameras: der Ton! Atemberaubende Videoqualität bekommt der Jagdfilmer vor allem mit Spiegelreflexkameras (DSLR). Aktuelle Modelle bieten einen Video-Modus, der zahlreiche Eingriffsmöglichkeiten erlaubt. Lange Zeit war der Ton bei den Spiegelreflexkameras das Problem. Bei heutigen Modellen können externe Mikrofone problemlos angeschlossen werden. Bei aller Euphorie darf man eines jedoch nicht vergessen: DSLRs sind fürs Fotografieren gemacht. Die gesamte Bedienung ist fürs Knipsen ausgelegt. Ruhige Situationen sind mit Zusatz-Ausstattung (Schulterstativ) noch relativ gut zu filmen. Actiongeladene Drückjagdszenen erfordern vom DSLR-Filmer dagegen viel Können und sind für den Anfänger damit nicht zu empfehlen. Wesentlich einfacher zu bedienen sind dagegen kompakte Videokameras (Camcorder). Die kleinen Alleskönner gibt es mit unterschiedlichster Ausstattung und in allen Preisbereichen. Schon ab wenigen Hundert Euro bekommt der Jagd-Filmer damit eine Ausrüstung, die es ermöglicht, gute Filme zu produzieren. Gute Vollautomatik Weiterer Vorteil: Die kleinen Kameras bieten meist gute Vollautomatiken, die überzeugende Ergebnisse liefern. Das ist vor allem für Anfänger ein triftiges Kaufargument. Durch die handliche Größe können die kleinen Kompakten notfalls auch mal in den Rucksack oder die große Jackentasche gesteckt werden. Die sind im Unterschied zu einer großen Video-Kamera somit immer am Mann. Auch der optische Brennweiten-Bereich von kleinen Kompa ten ist überzeugend. Mehrere Hundert Millimeter Brennweite sind schon ab wenigen Hundert Euro zu haben. Wunder-Bilder darf man in Grenzsituationen zwar nicht erwarten, aber für den „normalen“ Jagd-Gebrauch ist die Qualität sehr überzeugend. Sind professionelle Video- Aufnahmen das Objekt der Begierde, führt an professioneller-Ausstattung nichts vorbei. Ein oft schweres Stativ, eine große Kamera sowie externe Mikrofone sind dabei Pflicht. Doch die Ergebnisse überzeugen! Wollen Sie sich von guter Video-Qualität überzeugen? Dann empfehle ich ein Abo der DJZ. Jeden Monat packende Aufnahmen bei DJZ-T

Brennweiten Ein großes Problem beim jagdlichen Filmen ist die Distanz zwischen Kamera und Stück, das gefilmt werden soll. Steht beispielsweise ein Bock auf mehr als 100 Meter entfernt, muss der Filmer auf große Brennweiten zurückgreifen. Tut er das nicht, erscheint das Objekt der Begierde nur als kleiner Punkt auf dem Bildschirm. Zoomen kann man entweder digital oder optisch. Beim optischen Verfahren werden Objektive benötigt, die große Brennweiten besitzen. Bis 300 mm Brennweite ist das noch bezahlbar. Größere Objektive werden dann richtig teuer. Bei Brennweiten bis 600 mm werden rasch 10.000 Euro und mehr aufgerufen. Setzt man auf Digitalzoom, bekommt der Filmer zwar große Brennweiten. Doch darunter leidet die Bildqualität! Denn die Vergrößerung wird aus einer Veränderung des aufgenommenen Bildes erzeugt. Vor allem in hohen digitalen Zoom-Bereichen wird die Bildqualität damit miserabel und für gehobene Ansprüche unbrauchbar.

Film

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