Die Jägerprüfung ist bestanden, nun kann es auch fast schon losgehen. Fehlt nur noch die passende Jagdwaffe.
Worauf es beim Kauf der ersten Jagdwaffe ankommt, hat die Redaktion zusammengefasst:
Maße
• Vor allem bei Frauen lohnt es, auf die Maße des Schaftes und das Gewicht der Waffe zu achten. Sie sollte nicht zu schwer sein. Es gibt auch spezielle Damenwaffen
• Je länger der Lauf, desto unhandlicher wird die Waffe, insbesondere in engen Kanzeln. Vor allem wenn noch ein Schalldämpfer dazu kommen soll
Gebrauchtwaffe
• Sollte beim Büchsenmacher oder Waffenhändler gekauft werden, da Garantie und Ansprechpartner vorhanden sind. Außerdem kann die Waffe vor dem Kauf angeschaut und evtl. probegeschossen werden
• Auf leichten Schlossgang bei Repetierbüchsen achten
• Kontrolle des Laufinneren und der Mündung auf Rost etc.
• gängige Mittelklasse-Kaliber wählen (z. B. .30-06 oder .308), da günstige Übungsmunition und große Palette an verschiedenen Laborierungen gut zu beziehen sind
• Waffe mit Laufwechselmöglichkeit, bietet sich an, um später ggf. einen Lauf mit anderem Kaliber oder Mündungsgewinde nachzurüsten, allerdings treibt eine Laufwechselmöglichkeit den Preis in die Höhe
• Gerade kombinierte Gebrauchtwaffen sind heute auf dem Markt günstig zu haben, da nicht mehr so beliebt. Bieten allerdings viel für wenig Geld (Schrot, kleine und große Kugel)
• Wird eine Jagdwaffe nur zum jagdlichen Gebrauch geführt, also nicht zum sportlichen Schießen, verliert der Lauf nicht an Qualität
Neuwaffe
• Vorteil: Herstellergarantie
• Alle Features können frei gewählt werden
• Auch hier bieten sich gängige Kaliber an
• Es ist anzuraten, gleich eine Waffe mit Mündungsgewinde ab Werk zu kaufen. Nachträglich geschnittene Gewinde kosten Geld und benötigen erneuten Beschuss
Montage
• Variiert je nach Einsatzgebiet
• Wer eine Gebrauchtwaffe mit Zielfernrohr kauft, das getauscht werden soll, informiert sich am besten vorher beim Büchsenmacher, was eine Änderung der Montage kostet. Kann sehr teuer werden
• Fixmontage bietet sich an, wenn die Waffe nur beim Ansitz geführt wird
• Wechselmontage, wenn eine Waffe bei Drückjagd und Ansitz eingesetzt wird
• Bei einer Waffe mit offener Visierung, die genutzt werden soll, ist eine abnehmbare Zielfernrohrmontage wichtig
Schaft
• Holzschaft ist teuer und pflegeintensiv, macht aber optisch etwas her. Vorteil: auf Gebrauchtwaffenmarkt zahlreich erhältlich
• Plastikschaft ist leicht und braucht wenig Pflege, zudem günstig
• Schichtholz ist ebenfalls günstig, aber schwer
• Karbonschaft sieht edel aus, ist leicht, aber teuer
• Um selbstständig die Waffe ein Stück weit anzupassen, bietet sich eine verstellbare Schaftbacke an
• Ein Lochschaft ist Geschmacksache, am besten testen. Beim Schießen ohne Gewehrauflage kann er Vorteile haben
Abzug
• Direktabzug ist bei Neuwaffen gängig und bietet einen leichten Abzug, ohne Fummelei. Deutlich handlicher als Französischer oder Deutscher Stecher
Sicherung
• Maximale Sicherheit bieten Handspanner oder Schlagbolzensicherung