10. September 2019

Anschüsse markieren

Anschüsse markieren
Foto: Thomas Dillenberger

ANSCHÜSSE MARKIEREN
Gerade nach Bewegungsjagden werden Gespanne mit den abenteuerlichsten Anschussmarkierungen konfrontiert. Jürgen Rosenkranz zeigt, wie Sie es als Schütze dem Nachsuchenführer leicht machen
können.

Besonders bei Drückjagden kommt es vor, dass im Gegensatz zur Einzeljagd Nachsuchengespanne oft nicht genau eingewiesen sowie Anschüsse nur unzureichend markiert werden. Häufig werden dadurch Nachsuchen unnötig erschwert oder deren Erfolg gar vereitelt.
Generell geht nichts über das direkte Einweisen des Nachsuchengespanns durch den Schützen selbst. Für den Fall, dass jedoch weder er noch dessen Ansteller den Nachsuchenführer am Anschuss zur Verfügung stehen, ist es zwingend erforderlich, dass er unmissverständlich gekennzeichnet wird.

Viele schlechte Möglichkeiten

Anschuss und Fährtenverlauf mit Brüchen zu markieren, sollte der Vergangenheit angehören. Abgesehen davon, dass viele Jäger sie gar nicht mehr deuten können, sind in den Boden gesteckte oder liegende Zweige einfach zu unauffällig. Gerade in Bereichen mit Naturverjüngung bereiten Brüche mehr Probleme, als dass sie sie lösen. Häufig werden auch Papiertaschentücher verwendet, weil viele sie immer am Mann haben. Allerdings werden diese oft vom Wind verweht, lösen sich bei Regen einfach auf oder halten nicht an der vorgesehenen Stelle. Zudem gibt diese Markierungsart keinen Aufschluss über die Fluchtrichtung. Immer öfter werden Anschüsse von Anstellern mit der Spraydose markiert. Zwar kann mit einem aufgesprühten Pfeil auch die Fluchtrichtung vorgegeben werden, jedoch ist es selten möglich, genau den Anschuss anzuzeigen, ohne den Bereich zu verwittern. Zudem bleiben die Farbzeichen lange erhalten und führen an Ständen, die regelmäßig besetzt werden, zu Verwirrung. Oft steht das auf sich allein gestellte Nachsuchengespann vor einem einzelnen Fetzen Markierband und versucht, sich Klarheit über Anschuss und Fluchtrichtung zu verschaffen.
Anschüsse markieren
Anschussbrüche sind – vor allem in Bereichen
mit Naturverjüngung – nur schwer zu entdecken. Fotos: Jörn Stubbe
Anschüsse markieren
Häufig eingesetzt, doch wetteranfällig und ohne die
Fluchtrichtung anzuzeigen: Taschentücher
Ein einzelnes Band ohne Zusatzinformationen
stellt das Gespann oft vor ein Problem.
Das ist besonders schwierig, wenn keine Pirschzeichen vorhanden sind und keine Krankwittrung unmittelbar abgesondert wurde. Selbst Schweißhunde, bei denen die Vorsuche Bestandteil der Vorprüfung ist, sind dann unter Umständen überfordert.
Eindeutiger gehts kaum: Das lange Band gibt den
Anschuss an, das kurze die Fluchtrichtung.
So gehts richtig
Aus meiner langjährigen Erfahrung als Schweißhundeführer kann ich nur die folgende Art und Weise als tatsächlich praxistauglich und unmissverständlich empfehlen: Dazu wird der vermeintliche Anschuss mit einem etwa einen Meter langen Markierungsband gekennzeichnet. In einer Entfernung von circa drei Metern wird ein halb so langes Band angebracht, um die Fluchtrichtung anzugeben. Sollte das Stück auf einer Freifläche beschossen worden sein, können die Bänder an jeweils einem in den Boden gesteckten Stock befestigt werden.
Mit dieser eindeutigen Kennzeichnung ist es dem Nachsuchenführer möglich, seinen Hund ohne unnötigen Zeitverlust gezielt zur Fährte zu legen. Natürlich müssen dazu Ansteller oder Schützen vor der Jagd mit entsprechendem Markierungsband ausgestattet und über diese Methode informiert werden. Um Irritationen zu vermeiden, sollten nach der Nachsuche alle Markierungsbänder wieder entfernt werden.
Krankes Wild erlegt
Wird den Schützen noch Signalband in einer zweiten Farbe mitgegeben, so können damit Erlegungsorte von bereits angeschweißtem Wild gekennzeichnet werden. Der Nachsuchenführer weiß dann sofort, auch wenn nicht im Revier aufgebrochen wurde, dass das Stück an diesem Stand zur Strecke kam.
Anschussmeldebögen
Vor der Jagd ausgegebene Formulare sind, allein eingesetzt, übrigens auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Immer wieder kommt es vor, dass im Eifer des Gefechts falsche Angaben, etwa zu Entfernung oder Himmelsrichtung, zu unnötiger Verwirrung führen. Sie ergeben nur dann Sinn, wenn aus ihnen, etwa durch detaillierte Anmerkungen oder Geländeskizzen, zusätzliche Informationen zum markierten Anschuss für den Nachsuchenführer hervorgehen.

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