Standwahl für Bewegungsjagden

Standwahl für Bewegungsjagden

STANDWAHL FÜR BEWEGUNGSJAGDEN
Wer auf seiner Drückjagd Beute machen will, muss sein Revier und das Verhalten des Wildes kennen. Wo Sie die Schützen postieren sollten, um bei Schwarz-, Reh- und
Rotwild Strecke zu machen, schildert Peter Schmitt.

             SICHERHEIT

Die Sicherheit aller beteiligten Personen sollte bei der Standwahl immer an oberster Stelle stehen. Wenn es das Gelände zulässt, sollten die Stände so gewählt werden, dass die Schützen durch Kugelfang voneinander getrennt sind. Somit kann der Jäger in alle Richtungen schießen, ohne auf seine Nachbarn achten zu müssen. Müssen die Schützen im gegenseitigen Schussbereich postiert werden, sollten sie sich zur Verständigung sehen können, zumindest aber Markierungen den Gefahrenbereich ausweisen. Vor allem bei ebenem Gelände bieten Drückjagdböcke einen besseren Schusswinkel und sorgen somit für sicheren Kugelfang.

REHWILD

Die häufigste heimische Wildart drückt sich meist sehr lange und flüchtet nur kurze Strecken. Durch Wiedergänge und erneutes Drücken versucht sie, Hunde und Treiber zu überlisten. Dabei schlüpfen Rehe häufig nur von Deckung zu Deckung, peilen im Schutz der Pflanzen die Lage und versuchen nicht selten, im Kreis wieder in den ursprünglichen Einstand zu gelangen. Freiflächen werden oft hochflüchtig überwunden. Generell versucht es aber, gut gedeckt und über Dunkelbrücken so wenig wie möglich offene Flächen zu queren. Je nach Druck der Hunde halten die Stücke dabei die Wechsel, die die kürzeste Distanz von Einstand zu Einstand versprechen.

SCHWARZWILD

Am leichtesten lassen sich Schützenstände für Sauen finden. Denn Fried- und Fluchtwechsel sind bei Schwarzkitteln identisch und werden auch über größere Distanzen eingehalten. Hier sollte man sich durch menschliches Denken nicht täuschen lassen. Zwar nehmen die Sauen gerne Wechsel an, die schnellstmöglich zum nächsten Einstand führen. Fernwechsel führen aber – je nach Revierverhältnis – auch über offene Wiesen, Felder oder durch Hochwald. Daher ist es wichtig, sich über die Jahre die Wechsel zu merken, auszugehen und in eine Revierkarte einzutragen. Nicht selten führen aus einem Einstand aber mehrere Wechsel. Welchen die Schwarzkittel annehmen, hängt von vielen Faktoren ab und ist nur schwer vorauszusehen. In diesem Fall sollte ein Stand so ausgerichtet werden, das sich der Schütze auf einen Wechsel konzentrieren kann. Ein Jagdkollege wird weiter entfernt am anderen Wechsel angestellt. Vor allem Fernwechsel sollten an mehreren Stellen abgestellt werden, da man nie weiß, an welcher Stelle sie angenommen werden.

ROTWILD

Im Gegensatz zu den Sauen nutzt Rotwild oft Fluchtwechsel, die nicht identisch mit den Friedwechseln sein müssen. Die Fluchtwechsel liegen meist so, dass das Wild einen „Vorhang-Effekt“ nutzen kann. Das heißt, dass es gerne an Struktur-Rändern entlangflüchtet, wo es einigermaßen gedeckt ist, die Situation aber trotzdem überblicken kann. Das können etwa Randbereiche von Dickungen, Stangenhölzern oder Farnfeldern sein. Auch entlang von Höhenrücken und Kuppen flüchtet das Rotwild aufgrund des guten Überblickes gerne. Situationsbedingt (Schütze wird eräugt oder Hund folgt dicht) reagiert Rotwild individuell und flüchtet auch in unvorhergesehene Richtungen. Ist die unmittelbare Gefahr gebannt, orientiert es sich aber wieder an den bekannten Fluchtwechseln.

Dieser Artikel wurde uns von der Zeitschrift WILD UND HUND mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.

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